Geschichte

 

KLUB LOGISCHER DENKER
SEIT 1971: AKTIV-KREATIV-SPANNEND-INTERESSANT
Zentrale Vereinsregister-Zahl; ZVR-Zahl: 236558806


GESCHICHTE UND GESCHICHTEN DES KLD
(Zusammenstellung aus Abschriften bei der Vereinspolizei, diversen Erzählungen der Altmitglieder und aus dem von Dr. Walter Mold am 2. Mai 2012 gehaltenen 1828. Klubvortrag)

Der Klub Logischer Denker bedankt sich beim langjährigen Klubmitglied, ehemaligen Obmann und Finanzreferenten Günther Hoppenberger für die Erstellung unten stehender Chronik.

Wichtiger Hinweis:

Nachstehende Erzählchronik enthält auch viele persönliche Eindrücke und Interpretationen des Chronisten, wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst, erhebt jedoch keinen Anspruch auf die exakte Schilderung der tatsächlichen Ereignisse und Hintergründe.


Im Februar 2000 vernichtete ein Zimmerbrand sämtliche bis dahin akribisch gesammelte Unterlagen des Klubs. Des Unheils nicht genug, hat die Vereinspolizei knapp bevor sich der KLD Vorstand anlässlich des 40-Jahr Jubiläums der Klub- Geschichte besann, eine Archiv-Verschlankung durchgeführt, weshalb nur mehr die bei der Vereinspolizei und ÖNB aufliegenden Meldungen über die jeweilige Zusammensetzung des Vorstands verfügbar sind. Alle Bulletins, Programmheftchen, Informationsschriften zu Sonderveranstaltungen, etc., wurden aussortiert und sind unwiederbringlich verloren.

Bereits die Gründungsgeschichte des KLD erscheint irgendwie sagenumwoben. Fest steht, dass sich einige Herren mit dem Ziel, das logische Denken in der Bevölkerung zu fördern, zusammengetan hatten und eine Vereinsgründung unter der Bezeichnung „Klub logischer Denker“ beschlossen. Die eigentlichen Gründungsväter waren Dr. Behloratsky und Ludwig Strobl, wie mir Letzterer am Telefon mitteilte.

Otto Havel und Gotthard Barth gelten demnach als wichtige Gründungsmitglieder. Otto Havel deshalb, weil er dazu bereit war, die Funktion des ersten Obmanns zu übernehmen und Gotthard Barth, weil er eine schillernde Figur war: Privatgelehrter aus Zwingendorf (an der tschechischen Grenze), der als „unverdrossener Kämpfer gegen die arrogante etablierte Physik“ galt, als „Wahrheitssucher im besten Sinne des Wortes“ und als unerschrockener „Einstein-Widerleger“. In seinem Todesjahr, 1996, fand er jedoch auch im Journal „Wiener“ Erwähnung auf Platz Nr. 99 der „100 größten Spinner Österreichs“. Das darf durchaus als Auszeichnung verstanden werden, denn bekanntlich wurde die Wissenschaft stets von so genannten Spinnern vorangetrieben.

13.01.1971 Gründungsabend des KLD

§1. der Statuten: „Der Verein ist eine politisch ungebundene Vereinigung logisch-kritisch denkender Personen und dient auch der Pflege geselliger Zusammenkünfte. Der Verein hat rein humanitären Charakter und zielt nicht auf materiellen Gewinn“.
1. Obmann: Otto Havel, Vizeobmann: Ludwig Strobl

Laut Ludwig Strobl war das eine kleine, mehr oder weniger elitäre Runde ohne strenge Regeln – zumindest hat man sich um die Statuten nicht viel gekümmert. Erstes Klublokal war das Café Vogelsang (in der Stadtbahnstation Alserstraße – heute U6). Auch etliche hochintelligente Damen waren bereits damals Mitglied, wurden jedoch von den männlichen Mitgliedern nicht mit entsprechender Achtung behandelt – einer der Gründe, weshalb sich Ludwig Strobl, auch Mitglied der Theosophischen Gesellschaft, schon sehr bald zurückzog. Es ging ihm auch zunehmend die seriöse Behandlung der im weitesten Sinne esoterischen Themen ab.

Über Otto Havel wird von dessen unglaublicher Fähigkeit berichtet, am Ende der Diskussion die Thematik und den Inhalt des Vortrags in einem zum Teil mehrseitigen Gedicht zusammenzufassen und vorzutragen.

Bereits in dieser Anfangsphase des Klubs kam Josef Lembacher, der als Redakteur bei der APA tätig war, durch das Schachspiel mit Otto Havel in Kontakt. Lembacher galt als hervorragender Schachspieler, der manchmal auch Hängepartien von anderen übernahm und diese sogar oftmals noch gewann. Schon bald wurde er auch Mitglied.

28.02.1973:

Josef Lembacher wird zum „bevollmächtigten Generalsekretär“ bestimmt.

26.04.1976

Erste weibliche Leitung (bis 1981): Alice Strigl
Über die Ursachen zu Abwahl oder Rücktritt von Alice Strigl ist nichts bekannt.

18.03.1981:

Obmann: Reg.Rat Ing. Franz Umscheid
Vizeobmann: Josef Lembacher
Mit Schreiben vom 1.7.1982 an die Vereinspolizei legt Franz Umscheid seine Funktion zurück, wird jedoch nochmals umgestimmt und bleibt bis 1986 Obmann (ab 1983, mit Herrn Gütlbauer als Vize bis 1985/ Josef Lembacher im Ersatzvorstand / Vize ab 1985). Mit Schreiben vom 19.3.1986 nimmt Franz Umscheid die Wahl nicht mehr an und begründet diesen Schritt mit diversen Unregelmäßigkeiten und Zerwürfnissen.

02.04.1986:

Der KLD wird ohne Obmann vom Vizeobmann Josef Lembacher geführt. Erstmals taucht hier auch der Name Manfred Schön auf (Kontrolle).

08.04.1987:

Josef Lembacher wird zum Obmann gewählt. Finanzreferent: Manfred Schön (bis 1990, dann wurde diese Funktion an die bisherige Informationsreferentin Edith Reiterer übergeben).

Soweit bekannt, erfolgten die strenge Auslegung der Statuten und der Hausordnung erst unter Josef Lembacher. Besonders die strenge Einhaltung der Diskussionsregeln wird noch heute als wesentliche Ursache des langjährigen Bestandes des KLD im Vergleich zu anderen, längst wegen interner Undiszipliniertheit aufgelösten Vereinen, betrachtet.

Unter der Ägide von Josef Lembacher begann der KLD erst richtig aufzublühen. Der KLD war sein Leben! Der Führungsstil war autokratisch und die Vorstandsfunktionen wurden eher nominell zugestanden, wohingegen Lembacher sämtliche für eine Vereinsführung anfallenden Tätigkeiten selbst ausübte, bzw. seine Familie dafür einspannte. Die Funktionen Schriftführung, Finanzen (nach 1990), Schulung, Öffentlichkeitsarbeit, etc. bestanden nur auf dem Papier, es kam jedoch alles aus einer – seiner – Hand. Bekanntlich ist es ja gar nicht so einfach, Vereinsmitglieder für Funktionen zu gewinnen. Wenn man so will, war Lembacher also ein richtiger Vereinsmeier. Hartnäckig hält sich z.B. das Gerücht, dass Lembachers Masseurin, die er während seiner Massage mit seinem überzeugenden Charme in die Funktion der Finanzreferentin drängte, niemals auch nur geringfügigen Einblick in die Vereinsbuchhaltung hatte.

Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen, muss man zugleich hinzufügen, dass Lembacher regelmäßig sehr viele Eigenmittel in die Vereinskassa einbrachte. Das Klubkonto pendelte meist um die Null. Die größten Ausgbenposten waren Porti und Kopien, wie auch die Bewirtung bei Generalversammlungen und Weihnachtsfeiern (Ein etwas strittiger, aber bezüglich Dimension gewiss lässlicher Punkt im Umgang mit Vereinsmitteln, weil Aufwendungen aus den Mitgliedsbeiträgen natürlich allen Mitgliedern und nicht nur den Anwesenden zugutekommen sollten).

Kunstvoll wurde von Lembachers Gattin die monatliche Mini-Vereinszeitung für die Westentasche (Format DIN A7) nach seinen Anweisungen gestaltet und aus hektographierten Stücken verschieden farbiger Papiere zusammengeheftet. Jedes Mitglied bekam davon monatlich zwei Stück per Post, um stets das Monatsprogramm bei sich zu haben.

Die Abendleitung ließ sich Lembacher bis zuletzt nicht aus der Hand nehmen. Im ewig gleichen grauen Flanell, mit ernstem und zugleich lebendig, listigem Blick führte er in die Klubabende ein, hatte regelmäßig für die anwesenden Damen kleine Aufmerksamkeiten, meist Blumen oder Obst aus seinem Garten, die er mit Handkuss überreichte und er hielt sehr oft auch ein passendes Geschenk für den Vortragenden bereit (Buch, Schallplatte…).

Damals „nur“ Jürgen Bozsoki, hörten wir am 16.1.2013 von Dr. Jürgen Bozsoki (1859. Vortrag: EURO – vor dem Aus?) von dessen erster Begegnung mit Josef Lembacher. Als zartes Bürschchen mit langen Haaren dürfte Jürgen vom Präsidenten als neuer weiblicher Gast eingestuft worden sein und wurde deshalb mit einer weißen Rose – allerdings ohne Handkuss – begrüßt. Als er sich dafür jedoch mit tiefer, männlicher Stimme bedankte, wurde ihm die Rose flugs wieder entzogen, dafür wurde er gleich zu seinem ersten Vortrag im KLD vergattert (1458. Vortrag am 28.4.2004: Alternativen zum Neoliberalismus im Zeitalter der Globalisierung: Ein neues Weltwährungssystem und eine Reform der EZB).

In seinen Eröffnungsworten wies Lembacher stets auch auf die tagesaktuellen Ereignisse hin, aber auch auf die Mondphasen, oder Geburts- und/oder Todestage berühmter Persönlichkeiten. Immer wieder hielt er auch selbst sehr interessante Vorträge. Aus seiner Tätigkeit bei der APA hatte er Zugang zu Informationen, die dem Normalbürger oft gar nicht bekannt wurden.

Ein großes Anliegen war ihm die Sonnwendfeiern, zu denen er entsprechende Exkursionen nach Niederösterreich organisierte. Von einer dieser Exkursionen wird berichtet, dass ein steiler Anstieg zu bewältigen war und die Damen mehr getragen, als geleitet werden mussten. Ein anderes Mal hat sich eine Teilnehmerin hoffnungslos verirrt und zur Effizienzsteigerung bei der Suche, hat sich die Gruppe aufgeteilt und einen neuen Treffpunkt vereinbart. Einer dieser Suchtrupps, er wurde vom Alt-Mitglied Mario Montanaro angeführt, verirrte sich seinerseits, worauf Lembacher am nächsten Klubabend einen kleinen Kompass an Mario Montanaro überreichte.

Die Erinnerung an diese Exkursion wurde lange Zeit wachgehalten: Vom Café Vogelsang übersiedelte der Klub zunächst ins Café Votiv und später (das muss ca. 1994 gewesen sein) ins Café Einstein (hinter der Uni). Dort musste der KLD aber um 22.00 aus dem Extrazimmer weichen. Zu den Nachsitzungen wurde daher ins Restaurant ADAM (Ecke Florianigasse / Landesgerichtstr.) aufgebrochen. Lembacher erklärte regelmäßig den Weg dorthin mit folgenden Worten: „200m westwärts, Herr Montanaro hat den Kompass“.

Ganz wichtig waren der Familie Lembacher auch die Weihnachtsfeiern, die bei freier Konsumation und Menüauswahl organisiert wurden. Angeblich wurden dazu anfänglich von seiner alten Musiklehrerin Schüler hinbeordert. Da gab es den Hammondorgelspieler, Felix Fleischinger und die Sängerin, Mag. Kaul, die ab 1989 unseren Weihnachtsfeiern jahrelang den künstlerischen Rahmen verliehen. Es gab auch Lesungen von Mitgliedern, von denen etliche ja Verfasser von Büchern, Gedichten und Geschichten waren. Z.B. von Frau Prof. Dr. Weikmann, die 30 Gedichtbände verfasst hat (sie ist mittlerweile [2012] 101 Jahre, seit zwei Jahren leider bettlägerig – und sie hat im KLD auch einige wissenschaftliche Vorträge gehalten).

Dann gab es z.B. noch Hartmann Schwätz, der bei den „48ern“, der Müllbrigade, arbeitete und lockere, lustige und tiefsinnige Gedichte aus dem Ärmel zaubern konnte, die er bei jeder passenden – manchmal auch unpassenden – Gelegenheit zum Besten gab. Meistens begann er mit: „Zufällig habe ich zu diesem Thema ein Gedicht verfasst…“.

Vielen alten Mitgliedern sind diese festlichen Weihnachtsfeiern noch in bester Erinnerung und sie bedauern, dass sie nicht mehr in der traditionellen Weise stattfinden. Manfred Schön hat das einmal auf die Frage eines Mitglieds, ob es denn eine Weihnachtsfeier geben wird, blendend auf den Punkt gebracht: „Wenn sie eine Weihnachtsfeier organisieren, dann wird sie stattfinden“.

In die Amtszeit von Josef Lembacher fallen auch zwei Ausschlüsse mit Hausverbot: (wegen Zwischenrufen und Störungen – 4.4.1989; und: wegen „vereinsschädigendem“ Verhalten – 31.3.1995). Beide Hausverbote wurden 2003 mit Generalamnestie unter Manfred Schön aufgehoben.

1990 schied Manfred Schön aus seiner Vorstandsfunktion aus, weil zwei solcher Alphatypen, selbst wenn sie von einem gemeinsamen Ziel beseelt sind, langfristig nicht harmonieren konnten. Von da an, entlastet von administrativen Formalitäten, denen Manfred Schön noch nie etwas abgewinnen konnte, kümmerte er sich um die Verpflichtung von Referenten und gestaltete das Programm alleinverantwortlich. Lembacher widmete sich weiterhin der Administration und Leitung der Abende.

Die Qualität der Vorträge stieg dadurch sprunghaft an. Manfred Schön, ein umtriebiger und extrem vielseitig interessierter und informierter Mensch, mit sagenhaftem Gedächtnis, eilte in Wien von einer Vortragsveranstaltung zur anderen und warb für den KLD würdige Referenten an. Manchmal auch ganz gezielt zu einem gerade aktuellen Thema, wenn er – wie meistens der Fall – jemanden kannte, der dazu etwas zu sagen hatte.

Große Anerkennung verdient Manfred Schön auch für den Aufbau einer Datenbank. Er begann nicht nur, unabhängig von der Mini-Vereinszeitung, an alle über Internet erreichbaren Interessenten und Mitglieder ein laufend aktualisiertes Monatsprogramm per e-post zu versenden, sondern versendete auch wöchentlich ein umfangreiches, allgemeines Veranstaltungsprogramm über die täglich zahlreichen Vorträge der Wiener Kultur- und Wissenschaftsszene. Leider musste er diese ungemein wertvolle Serviceleistung teils wegen auftretenden EDV-Problemen, vor allem jedoch aus gesundheitlichen Gründen einstellen.

Noch während unserer Zeit im Café Einstein wurde ein Mitglied durch Mörderhand hinweggerafft. Fritz Krenn, Sänger des Wiener Staatsopernchors (sein Vater war berühmter Opernsänger), kam einige Jahre regelmäßig mit seinem allseits beliebten, sanften, weißen Hund in den KLD. Im Anschluss nach einem Klubabend soll er, der homosexuell gewesen war, einen Burschen mit heimgenommen haben, der ihn ermordet hat. Lembacher wurde von der Polizei dazu eingehend befragt und vor allem nach allen Teilnehmern des Abends. Der Mord gilt jedenfalls als geklärt. Der Mörder war weder Gast noch Klubmitglied.

Die Teilnehmerzahlen an den Klubabenden im Café Einstein in der Rathausstraße bewegten sich zwischen 16-22 Personen. Damit war das Extrazimmer gerammelt voll. Besonders in der Adventzeit wurden wir dort eher als Störenfriede empfunden und nur aus Gründen der Tradition geduldet. Noch dazu zählten wir nicht gerade zu den großen Umsatzbringern. Ständig stand also die Suche nach einem neuen Klublokal auf der Tagesordnung.

Die Anforderungen für ein KLD-Klublokal sind dabei nicht leicht zu erfüllen: Es muss jeden Mittwoch möglichst bis 24.00 geöffnet haben, es sollte wegen guter Erreichbarkeit innerhalb des Gürtels liegen, es darf nichts kosten, es darf kein Mindestumsatz vereinbart werden, es kann keine Mindestteilnehmerzahl garantiert werden, Essen, Getränke und Service sollen zumindest ansprechend sein, es soll eine Lagerungsmöglichkeit für Klub-Unterlagen und Technik geben und das Bedienungspersonal sollte möglichst unauffällig und wenig störend servieren. Ein weiteres Spezifikum des KLD war ja doch seit eh und je, dass während der Vorträge, trotz voller Aufmerksamkeit, gegessen und getrunken wird. Keine leichte Aufgabe also, ein entsprechendes Lokal zu finden.

07.04.1997:

Gerade erst kürzlich beigetreten, wird Günther Hoppenberger, der Verfasser dieser Chronik, mit der Zusicherung, dass damit keinerlei Tätigkeit verbunden ist, als Schulungsreferent in den Vorstand gewählt. Unter Berufung auf diese Zusicherung hat er auch tatsächlich nichts gemacht.

Ab Dezember 2000 begann nun ernsthaft die „Herbergssuche“. Ab 10.1.2001 wurde in das als Dialogzentrum III bezeichnete Lokal „Klosterbräu“ in die Piaristengasse 50, im 8. Bezirk übersiedelt. Einige Male waren wir auch in einem Ausweichlokal Ecke Laudongasse/Langegasse, als es einen Eigentümerwechsel im Klosterbräu gab. Im Nachhinein gesehen, war das Klosterbräu vielleicht gar nicht so schlecht, wenngleich es doch recht beengt und auch sonst nicht so ganz ideal war. Erwünscht fühlten wir uns dort auch nicht unbedingt. Die Suche ging also weiter.

Ein zweiter spektakulärer Fall, an dem ein Klubmitglied beteiligt war, ereignete sich Ende 2000/Anfang 2001. DDr. Mag. Ing. Huemer, ein gebürtiger Tiroler (seinen letzten Vortrag im Klub hielt er noch im August 2000), war geschätzter Referent und war irgendwie beim Bundesheer in der Waffentechnik beschäftigt. Er hat damals Fehler in der Produktion von Kanonen aufgedeckt und nachgewiesen, dass die für Afrika bestimmten Kanonen niemals die zugesagte Distanz schießen könnten. Er wurde daraufhin vom Bundesheer entlassen. Wovon er fortan lebte, war Walter Mold, der über diesen Fall in seinem Vortrag berichtete, nicht bekannt. Huemer hätte ihm jedoch erzählt, dass er Angst hätte und sich bedroht fühlte. Was passierte also? Noch am Mittwoch begegnete ihm Huemer mit seiner neuen „Flamme“. Sie waren ein einmaliges Liebespaar, wie das auch Monika Lembacher bestätigen kann, die beide gut kannte. Wenige Tage später soll Huemer mit gezogener Pistole in die Universitätsdirektion gestürmt sein, seine Freundin, die dort arbeitete, erschossen und sich anschließend selbst gerichtet haben. Die Waffe sei dann unter ihm gelegen, was bei Suiziden allgemein als unwahrscheinlich gilt und Nahrung für Verschwörungsfantasien lieferte.

Auf jeden Fall ging mit ihm ein junger Hoffnungsträger des KLD verloren Der „normale“ Mitgliederschwund erfolgt jedoch eher aus natürlicher, biologischer Ursache, weshalb wir auch immer an neuen Mitgliedern der jungen und mittleren Altersstufen interessiert sind.

Das genaue Datum lässt sich derzeit nicht eruieren, doch mit Sicherheit waren wir ab Herbst 2001 im „Restaurant Hopfenstange“, im 7. Bezirk, in der Kaiserstraße 12 (Ecke Apollogasse) und blieben dort bis 18. März 2009.

2002:

verstirbt Josef Lembacher und der damalige langjährige Vizeobmann, Reg. Rat Andreas Zajic führt den KLD bis zur 32. GV am 16.6.2003.

Bereits davor hatte sich der „Schulungsreferent“ doch etwas aktiver in das Klubgeschehen eingebracht und an den Klubabenden häufig die Technik aufgeb-aut, um Manfred Schön, der das sonst meistens tat, wenigstens etwas zu unterstützen. Unter den besonderen Umständen fand er sich auch bereit, die Funktion des Finanzreferenten zu übernehmen. Finanzreferent ab 17.6.2002: Günther Hoppenberger. Die Programmgestaltung erfolgte weiterhin in bewährter Weise durch Manfred Schön.

Mit dem Ende der Präsidentschaft von Josef Lembacher ging auch plötzlich das helle Glöckchen ab, das immer den offiziellen Beginn unserer Klubabende einläutete. Was ist das aber für ein Verein, der nicht einmal eine zur Disziplin aufrufende Vereinsglocke besitzt? Diese Vorstellung war für Otto Braun dermaßen unerträglich, dass er dem Klub eine kleine Kuhglocke aus seinem Bestand stiftete. Diese Glocke mit würdigem, wenngleich leicht schepperndem Klang, kommt seit 2003 erfolgreich zum Einsatz.

16.06.2003:

(32.GV) Manfred Schön, der zu dieser Zeit schon lange als der informelle Obmann „hinter den Kulissen“ angesehen wurde, wird zum Präsidenten akklamiert!

Der Finanzreferent unterstützt ihn dabei nach besten Kräften in der administrativen Führung und bei der Erfüllung der Anforderungen seitens des Vereinsgesetzes. Als Rechnungsprüfer finden sich wieder Ing. Karl Opferkuh, und Dipl. Ing. Josef Stöger (Letzterer bis 2004) die das bereits seit Längerem taten, bereit. Als Josef Stöger nicht mehr wollte, sprang ab 2005 das damalige „Jungmitglied“, Mag. Konrad Schwinghammer, als äußerst professioneller Prüfer ein und bleibt dem KLD in dieser Funktion hoffentlich noch lange erhalten.

Im Unterschied zu Josef Lembacher, der den Schwerpunkt des Klubs als Gesellschaftsverein verstand, hatte Manfred Schön besonders die Qualität der Vorträge im Fokus. Die üblichen Einleitungen fehlten daher und die Abende wurden sehr rasch mit: „… heute wird uns… über… berichtet“, eröffnet.

24.04.2004 (33.GV)

Manfred Schön wird neuerlich zum Obmann gewählt und nimmt die Wahl aber nur unter der Bedingung an, dass die Statuten dahingehend geändert werden, dass die Funktion des Obmanns max. zwei Jahre ausgeübt werden darf. Die Statutenänderung wurde bereitwillig beschlossen, was dazu führte, dass das 2. Amtsjahr von Manfred Schön bis 2008 ausgedehnt wurde. Niemand wollte auf ihn verzichten – und die Vereinspolizei hatte offensichtlich anderes zu tun. Es ist das auch der Grund, weshalb einigen aufmerksamen Mitgliedern drei Generalversammlungen zu fehlen scheinen und weshalb im 42. Vereinsjahr erst die 39. GV (1.3.2013) stattfindet.

Es muss 2004, oder 2005 gewesen sein, dass der ansonsten sehr delegierungsresistente Präsident den eher lästigen Postversand an Fritz Köck überantwortete. Seit dem Ableben von Josef Lembacher gab es ja die Mini- Klubheftchen nicht mehr. Es wurden monatlich, stets in anderer Farbe, aus 160g Karton, Postkarten in DIN A6 Format mit dem Programm auf der einen Seite, und mit Hinweisen auf Sonderveranstaltungen auf der anderen Seite versandt. Rund 120 dieser Programme wurden monatlich zur Post gebracht.

Bereits die Formatierung der Kopiervorlage war immer etwas heikel, besonders, wenn die Titel der Vorträge zu lange wurden. Dann hieß es noch kopieren, schneiden, etikettieren und frankieren. Neben diesen Versandkarten wurden aber auch noch weitere rund 200 und mehr Normalkopien gefertigt, die besonders von Manfred Schön bei seinen zahlreichen Veranstaltungsbesuchen, in Kaffeehäusern und an allen möglichen und unmöglichen Orten „zur freien Entnahme“ aufgelegt wurden. Bei einschlägigen Veranstaltungen, auf denen potenzielle KLD-Interessenten zu vermuten waren, ließ er häufig auch ein Kuvert mit einem ganzen Packen KLD-Programmen durch die Sitzreihen gehen und kam damit in höchst erfolgreichem Maße der Funktion „Werbung und Öffentlichkeitsarbeit“ nach. Seiner logischen Erwartung, dass das eigentlich zumindest alle Vorstandsmitglieder auch tun sollten, wurde meist aus Gedankenlosigkeit nur marginal entsprochen. Diese Werbelinie wurde allerdings auch beträchtlich eingeschränkt, als Manfred Schön einige Rückmeldungen aus Oper, Burgtheater, Kirchen, etc., mit der nachdrücklichen Aufforderung zur Unterlassung erhielt.

2003 trat Frau Mag. Ursula Hilpert in Erscheinung und begründete 2004 (bereits im Ersatzvorstand des KLD) als monatliche Sonderveranstaltung die „Gesprächsrunde“ ergänzend zu den Klubabenden. Eigentlich wollte sie ursprünglich irgendeine hoch wissenschaftliche Diskussionsmethode mit und an uns ausprobieren. Die Veranstaltungen fanden im Extrazimmer des „G’schamster Diener“ in der Stumpergasse (im 6. Bezirk) jeweils an einem Freitag im Monat statt. Jeder Teilnehmer konnte zu Beginn einen Themenvorschlag für den Abend machen und die Mehrheit entschied darüber. Spannende, meist hoch philosophische Themen wurden an diesen Abenden behandelt. Die Wortmeldungen wurden durch Anzeige mit grünen (Frage), blauen (Ergänzung) und roten (Contra) Karten entgegengenommen und von der pflichtbewussten Assistentin, Frau Ilse Peschke, (langjähriges Mitglied mit großer KLD-Erfahrung in unterschiedlichen Funktionen) in einer Liste eingetragen. Zu Wort kam man allerdings meistens erst dann, wenn der Gedankenfluss schon vorüber war.

Im Lauf der Monate wurden die ursprünglich strengen Regeln zunehmend laxer gehandhabt, was der Dynamik der Abende keinen Abbruch tat, die Initiatorin jedoch langsam frustriert haben dürfte. Die Gesprächsrunden waren sehr beliebt. Leider wurden sie ohne nachvollziehbare Begründung eingestellt. Nicht einmal an eine andere Leitung übertragen. Nein. Ganz einfach eingestellt. Die letzte Gesprächsrunde (Nr.69) fand am 30.7.2010 statt. Schade.

Ein wichtiges Thema der Klub-Administration war stets auch die Anwesenheitsliste. Man wollte ja wissen, wer neu als Gast hinzukam und vielleicht regelmäßig mit den Programmen bedacht werden wollte – bis er Mitglied wurde. Diese Anwesenheitsliste wurde während des Vortrags herumgereicht, blieb jedoch dann meistens – wie von „logischen Denkern“ nicht anders zu erwarten – irgendwo liegen und war daher stets unvollständig, sofern sie Manfred Schön nicht daheim aus dem Gedächtnis vervollständigte. Erst unter der Präsidentschaft von Manfred Schön wurde eigens die Funktion „Begrüßung und Gästeadministration“ (wahrscheinlich ab 2005) eingeführt. Diese Funktion wurde seither von unserer Kulturreferentin, Leila Baldwin, mit großem Feingefühl und Geschick ausgeübt.

Leila Baldwin, die sich auch schon mal kurzerhand Leila-Alice Baldwin nennt und die häufig für den Alpenverein höchst interessante Exkursionen organisiert, wurde vom KLD ganz einfach als Kulturreferentin vereinnahmt, weil sie auch immer die KLD-Mitglieder zu ihren Exkursionen einlud. Das Repertoire des KLD konnte sich also wirklich sehen lassen: Wöchentliche Vorträge, monatliche Gesprächsrunden und meist eine Exkursion pro Monat. Beachtlich! Außerdem hat der KLD Leila Baldwin viele Gäste an den Klubabenden zu verdanken, von denen einige auch zu überzeugten Mitgliedern wurden. Leider stimmt Leilas Verhältnis mit dem derzeitigen Programmkoordinator und Generalsekretär auf der persönlichen Beziehungsebene so ganz und gar nicht. Sie ersuchte daher, ab 2012 von ihrer Vorstandsfunktion (Kulturreferentin) und vom Gästeempfang entlastet zu werden und begründete diesen Schritt – resignierend nach einigen gescheiterten Konfliktlösungsversuchen – mit gesundheitlichen Problemen.

Zum Glück bleibt Leila dem KLD nicht nur verbunden, sondern lädt auch weiterhin die Mitglieder zu ihren Exkursionen ein und wenn sie an den Klubabenden anwesend ist, kümmert sie sich auch weiterhin um die Begrüßung der Teilnehmer. Das, wiederum, macht eine Nachfolge nicht unbedingt leichter, denn Helga Hufnagel, die ihre Funktion der Gästeadministration übernehmen sollte, fühlt sich dann von ihr quasi überprüft und mit dem harschen Generalsekretär kommt sie halt auch nicht so ganz zurecht, weshalb wahrscheinlich auch sie bald aus der Funktion ausscheiden wird, was sehr schade wäre.

Tonaufzeichnungen der Klubabende gab es auch bereits im vordigitalen Zeitalter. Jahrelang hat sich ein Altgerät bewährt, das dem KLD von Wolfgang Heinrich zur Verfügung gestellt wurde. Erst 2008, etliche Jahre nachdem Wolfgang Heinrich zum letzten Mal im Klub gesichtet wurde, gab die Mechanik den Geist auf, doch bis dahin wurden an die 500 Tonbandkassetten aufgezeichnet, die dringend einer ordnenden Hand bedürfen. Unser mittlerweile Altpräsident und Archivar, Manfred Schön, lagerte die Kassetten beim befreundeten Ehepaar Silberbauer im ehemaligen Kloster von Säusenstein ein. Dort wartet also viel Arbeit auf die künftigen KLD-Generationen!

Mittlerweile werden die Klubabende längst schon digital erfasst, wie auch die technische Ausstattung des KLD laufend verbessert wurde. In der Zeit der „Hopfenstange“ hatten wir einen OHP angeschafft, den wir bald darauf kaum mehr benötigten, wir hatten ein sehr empfindliches Mikro, das allerdings grober Behandlung wenig entgegenzusetzen hatte, und im weiteren Verlauf gab es sogar einen Beamer. Noch im Herbst 2008 schafften wir eine riesige, dann fix in der Hopfenstange montierte Leinwand an.

21.04.2008 (34.GV)

Neuerliche Statutenänderung und neuerlich – zur Erleichterung aller Mitglieder – Wahl von Manfred Schön als Obmann. Immer drängender wurde jedoch sein Wunsch nach Rückzug ins „Ausgedinge“, wie er sagte, und Ende 2008 machte er ernst und benützte eine Augenoperation als Anlass, sich aller Aufgaben zu entledigen. Er hinterließ eine ratlose, aufgescheuchte Mannschaft.

Die Teilnehmerzahlen schwankten mittlerweile zwischen 40 und bis zu 70 Personen, die Mitgliederzahlen bewegten sich in diesen Jahren zwischen 55 und 65.

Abgesehen von der stickigen Luft, dem unfreundlichen Service, den lieblos zubereiteten Speisen, schrecklichen Salaten und teuren Preisen, war die Hopfenstange als Klublokal gar nicht so schlecht geeignet. Verständlich, dass wir auf intensiver Suche nach einem anderen Klublokal waren. Ein verlockendes Angebot wurde uns über Vermittlung von Rüdiger Stillfried vom „Brigittenauer Stadl“ gemacht. Nach einigen „Probeessen“ fassten wir im Februar 2009 den Entschluss, ab April in das Brigittenauer Stadl zu übersiedeln. Fairer Weise wollten wir das in der Hopfenstange auch ankündigen. Weniger fairer Weise schoben wir das bis Ende März hinaus, worauf uns die Geschäftsführerin der Hopfenstange (ziemlich illuminiert und gestresst) augenblicklich des Lokals verwies. Offensichtlich waren wir doch keine so schlechten Gäste, wie man das auf Grund des Personalverhaltens hätte vermuten können. Der für 25.3. vorgesehene Vortrag von Otto Braun musste jedenfalls wegen fehlenden Lokals verschoben werden. Ein, soweit bekannt, einmaliges Vorkommen im KLD.

(Schon am 8.10.2003 wurden wir wegen einer großen Hochzeitsfeier aus der Hopfenstange gewiesen, doch war das gerade noch rechtzeitig abgesprochen und wir konnten dem Vortrag von Felix Miksovsky vis-a-vis, im InterCityHotel (Kaiserstr.1-3) lauschen. Allerdings nur in Sitzreihen und ohne Bewirtung).

Bis auf diese Terminabsage hat aber dann doch noch alles funktioniert und die GV fand bereits im Brigittenauer Stadl statt. Die fast noch jungfräuliche Leinwand wurde in der Hopfenstange demontiert und da gerade der Verein „Eurosolar“ eine Leinwand für ihre monatlichen Zusammenkünfte (jeden 3. Donnerstag im Monat) suchte, konnten wir sie ohne Verlust verkaufen. Die Ironie der Geschichte: Wenig später zog die Eurosolar- Gruppe, die vorher bei Smutny tagte, in die Hopfenstange und montierte die Leinwand wieder in denselben Dübeln, die wir bei der Demontage kunstvoll verspachtelt hatten. Kurz darauf aber, Ende Juni 2009, wurde die Hopfenstange geschlossen und steht seither leer (Für Interessierte: Eurosolar tagt jetzt beim „Hagenthaler“).

01.04.2009: (35.GV)

Mit Ursula Hilpert wird die 2. weibliche Führung in der Klubgeschichte gewählt. Die gewohnte Programmgestaltung durch Manfred Schön blieb im erhofften Umfang leider aus und die Präsidentin sah sich im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit überfordert.

Es schien, als wäre der KLD am Ende. Niemand konnte sich vorstellen, entsprechend würdige Vortragende aufzutreiben. Alle beknieten Manfred Schön um Empfehlungen. Im Rückblick erstaunt es fast, dass trotz dieser Krisensituation ein erstklassiges Programm auf die Beine gestellt werden konnte. Im Amtsjahr von Ursula Hilpert bildete sich ein gut funktionierendes Team heraus, das eng zusammenarbeitete und nach Überwindung etlicher Anfangsschwierigkeiten „hinter den Kulissen“, war der aktive Fortbestand des KLD gesichert. Ganz wichtig war auch das Erscheinen des damals noch „Jungmitglieds“ (seit 2008), Dipl. Ing. Wolfgang Klein, das sehr viele ausgezeichnete Kontakte zu haben schien. Seine Klubkarriere begann 2009 zunächst als Ersatzvorstand.

2009 war auch das Jahr der Übersiedlungen. Das Brigittenauer Stadl war ein ausgezeichnetes Klublokal. Wir waren dort sehr willkommen und fühlten uns wohl. Die entscheidenden Nachteile waren die Entlegenheit und die Verkehrsverbindungen. Es zeichnete sich schon bald ein Teilnehmerschwund ab und legte eine weitere Übersiedlung Richtung Stadtzentrum nahe. Ab 16.9.2009 fanden die Klubabende im UNI-Bräu im 1. Hof des alten AKH statt. Nicht sehr ideal, sehr laut, aber immerhin zentral. Vorweg wurde uns aber bereits bedeutet, dass wir eigentlich nur als Lückenfüller willkommen sind und mit Beginn des Christkindlmarktes zu verschwinden hätten. Zum Glück fanden wir noch rechtzeitig ein neues Klublokal: Im Keller des Café Benno (Alserstr.67). Es ist ein typisches Studentenlokal und das ließ uns auch auf eine – bislang enttäuschende – Verjüngung der Klubmitglieder hoffen. Herr Richter, der Lokalbesitzer, zeigte sich äußerst kooperativ. Helmut Poschner, der bereits zur Zeit der Hopfenstange die wesentliche Stütze zur unauffälligen, aber effizienten Bereitstellung der Technik war, konnte für den KLD entsprechende Verbindungskabel zur Tonanlage des Cafe Benno verlegen. Die Vorträge werden seither bis in die WCs übertragen. Mangels entsprechender Würdigung seiner wertvollen Tätigkeit, zog sich Helmut Poschner zurück, bleibt dem KLD jedoch als einfaches Mitglied verbunden.

(Einem oftmaligen Vortragenden, „unserem“ Privatphilosophen, Joachim Driessen, passierte es einmal in der Hopfenstange, dass er während seines eigenen Vortrags auf die Toilette musste. Das kann ab einem gewissen Alter vorkommen. In der Eile vergaß er jedoch das Präzisionsmikro auszuschalten. Was wir da im Saal zu hören bekamen war nicht sehr schön, klang jedoch äußerst erfolgreich).

Seit 4. November 2009 residiert der KLD jedenfalls im Cafe BENNO. Während der Sommermonate, da ist der Keller wirklich ziemlich muffig, finden die Klubabende im oberen Raum statt, wo wir jedoch ab 22.00 von den hereinströmenden Studenten bedrängt werden, die sich dann zu diversen Spielen zusammenfinden. Da wird es meist recht laut und eine Nachsitzung ist wenig ergiebig.

Die Kontakte von Wolfgang Klein erweisen sich auch weiterhin als äußerst wertvoll und es war nahe liegend, dass er zum Vizeobmann, Schriftführer und Programmkoordinator avancierte. Gewisse Defizite im Umgang mit Menschen und in der Gruppenleitung, die immer wieder zu unnötigen Frustrationen unter Teilnehmern und auch mancher Vortragenden führten, machten daher eine Art informelles Regulativ erforderlich.

Im Februar 2010 erlitt der Altpräsident, Manfred Schön, einen Schlaganfall, den er mit viel Glück und hartem Training bis auf eine gewisse gleichbleibende Rest- Beeinträchtigung zu überwinden scheint. Der KLD hofft auf seine baldige Einsatzfähigkeit und darauf, dass er das ihm sehr am Herzen liegende Archiv mit den Tonaufzeichnungen der Vorträge systematisch katalogisiert. Gewiss ist, dass der KLD stets mit seinem Namen verbunden bleiben wird. (Übrigens geht auch der erfreuliche Kontostand des Klubs, den die Finanzreferentin bei der 39. GV an ihren Nachfolger übergeben wird, auf Manfred Schön zurück, der in seiner Präsidentschaft nur selten Rechnungen legte und daher noch viel mehr Eigenmittel in den KLD butterte als Lembacher. Allerdings erfolgte auch die Führung des Finanzreferates nicht mit leichter Hand, sondern eher knausrig).

08.04.2010: (36.GV)

Neuer Obmann: Der bisherige Finanzreferent Günther Hoppenberger (Bedingung zur Annahme der Wahl war, dass es 2 Vize Obleute gibt – Ursula Hilpert und Wolfgang Klein – die einander ergänzend und vertretend den KLD in der jährlich monatelangen Abwesenheit des Obmanns führen sollten).

Ursula Hilpert zog sich aber ganz auf die „Gesprächsrunde“ zurück und selbst diese beendete sie leider bereits am 30.7.2010. Als Begründung für Ihren Rückzug muss man jedoch auch ihre gewaltige berufliche und private Belastung akzeptieren und verstehen. Es ist zu hoffen, dass sie sich in ihrer Pension wieder stärker für den KLD engagieren wird. Wolfgang Klein leistete hervorragende Arbeit und stellte einmal mehr ein fantastisches Programm auf die Beine. Er konnte auch einige wertvolle Helfer und Mitstreiter als Funktionäre gewinnen. So konnte er als Nachfolger für Helmut Poschner, Johann Branis aus dem Hut zaubern, der mittlerweile, seit 2012 gemeinsam mit Roland Pietsch, die Technik betreut. Der Chronist und informelle Obmann, zog sich auf die Administration zurück. Mitgliederverwaltung, Aussendungen und Organisation der Generalversammlung. Die Finanzen, die er bis dahin führte, lagen in den Händen von Christine Hoppenberger, wurden also getrennt, aber unter demselben Dach betreut. Bereits im Herbst musste der Obmann ankündigen, dass er mit Jahresende nach Linz übersiedeln wird und daher selbst als auch nur informeller Obmann nicht mehr zur Verfügung stehen kann. Alles was jedoch über e-post erledigt werden konnte, auch die Finanzfunktion, wollten „die Hoppenbergers“ noch eine Weile betreuen.

Es wurde also neuerlich nach einer informellen, verbindenden Führung Ausschau gehalten und in Mag. Ingrid Staudt gefunden. Wolfgang Klein wurde auf der nächsten Stufe zur Spitze, zum Generalsekretär und Programmkoordinator befördert.
Als Programmkoordinator kennt der Generalsekretär die Vortragenden und eröffnet daher meistens die Klubabende. Für ihn steht, wie bereits bei Manfred Schön, weder die gesellschaftliche noch soziale Ausrichtung, die der KLD zweifellos unter Lembacher erfüllt hatte, im Mittelpunkt, weniger auch die breite Streuung der Themen von links bis rechts, von hoch wissenschaftlich über grenzwissenschaftlich bis esoterisch, wie es Manfred Schön gestaltete, sondern der Vortragende selbst. In der Einführung des Abends wird daher meist das umfangreiche Curriculum des Vortragenden angeführt, wobei es sich der Generalsekretär nur selten verkneifen kann, auf Gemeinsamkeiten, aber sogar auch auf Unterschiede zu seinem eigenen Curriculum zu verweisen.

Im November 2010 gelang es Wolfgang Klein – erstmals (!) in der 40-Jährigen Geschichte des KLD – ein komplettes Vortragsprogramm für das 1. Halbjahr 2011 zu präsentieren – und dies gegen den Widerstand der meisten KLD-Vorstandsmitglieder, die einen Verlust an „notwendiger Flexibilität“ befürchteten! Es sollte sich jedoch bewähren und wird daher auch in der Folgezeit so gehandhabt, auch wenn es einen enormen Arbeits- und Zeitaufwand für den Programmkoordinator bedeutet!

Ab 12.1.2011 (37.GV)

ist Ingrid Staudt, eine evangelische Pfarrerin mit großer Lebenserfahrung, die Präsidentin des KLD.

Bereits in ihrem ersten Jahr war ein Ringen um Achtung ihrer Person seitens des Generalsekretärs, der seine Funktion vielleicht zu umfassend auslegte und sich überall einmengte, nicht zu übersehen. Gänzlich unnötige Spannungen begannen sich aufzubauen, meistens aus gewisser Übersensibilität der Präsidentin und mangelndem Fingerspitzengefühl des „Generals“, der ja erst eine kurze, wenngleich sehr erfolgreiche, KLD-Geschichte aufzuweisen hat, jedoch Klubwerte, wie z.B. Tradition, oder auch Alter, nicht so ohne weiteres zu würdigen vermag. Viele langjährige Klubmitglieder kennt er noch nicht, behandelt sie daher oftmals wie neue Gäste und ist nicht bereit, gewisse Eigenheiten und Schrullen, die unsere Altmitglieder zweifellos aufweisen, zu respektieren.

Ab 12.3.2012 (38.GV)

Trotzdem und in voller Anerkennung der grandiosen Leistung, die unser Generalsekretär wieder einmal für den KLD erbracht hatte, war Ingrid Staudt bereit, die Präsidentschaft für ein weiteres Jahr zu übernehmen.

Als neues Vorstandsmitglied konnte Rudolf Dangl, ein alter Bekannter des Chronisten, gewonnen werden. Zusammen mit ihm leitete Wolfgang Klein weitere Vereinfachungen für die Öffentlichkeitsarbeit ein. Etwas, das nicht unbedingt mit der Programmkoordination zu tun hat, aber dennoch der Zukunftssicherung des KLD dienen wird. Wenn man den Aussagen von Technikern vertrauen darf, wird die zukünftige Administration des KLD viel leichter werden. Mit echter Bewunderung darf hier auch angemerkt werden, dass im Spätsommer 2012 bereits sämtliche Vortragstermine für 2013 vergeben waren und die Programmgestaltung für 2014 in Angriff genommen wurde. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass wir derzeit die absolute Höchstzahl an Mitgliedern (71) in der Datei vermerken. Für diese Leistung darf man unseren Generalsekretär vor den Vorhang bitten! Applaus bitte!

Mittlerweile erweist sich die Distanz zwischen Linz und Wien für eine dauerhafte, fruchtbringende Kommunikation doch etwas zu groß. Außerdem wollen „die Hoppenbergers“ den Schritt in „die Moderne“ nicht mehr nachvollziehen und wollen sich nicht über virtuelle Kommunikationsplattformen austauschen. Wir wollen modernen Entwicklungen aber auch nicht im Wege stehen und werden unsere Ämter deshalb am 1. März 2013, bei der 39. Generalversammlung zurücklegen und dem KLD als einfache Mitglieder gewogen bleiben.

Der für die 39. GV bei der Vorstandssitzung am 4.10.2012 ausgearbeitete Wahlvorschlag berechtigt zu Zuversicht, dass der KLD noch viele Jahrzehnte, wenn nicht auf ewig, bestehen wird.

Diese Chronik, die mit Ende 2012, ähnlich dem Maya-Kalender, abschließt, ist also gleichsam unser Abschiedsgeschenk an den KLD und wir hoffen, dass die Fortführung durch ein Klubmitglied erfolgen wird, das regelmäßig und hautnah am Geschehen ist.